Satzumbau

Hyperbaton (+ Tmesis)

Herum lief ich, nur so zum Spaß,
in einem grün’ren Hemd als Gras.
Besonders rot die Ampel war,
dort fast ich wartete ein Jahr,
bis mir zu bunt wurde das Ding
und ich hinüber flink dann ging.

(tanzen ein oder mehrere Wörter aus der Reihe, verschoben meist nach vorn; Yodas Lieblingsfigur: “Meditate on this I will.”; ↪ auch Hyperbaton in “Episch”

(RPW: Yoda with Heine’s Flower, 2014
[“so like a flower, / So fair and pure and fine” – spiegelverkehrt])


hier noch ein lustiges Beispiel, bei dem der Satzumbau, dies Figürchen, es scheint mir zu klingen wie “masurisches Deutsch”: “„Für wen“, sprach [der Rektor Ratz], „und aus welchem Grund wird gesungen das Liedchen!“ / „Es ist“, sagte Eugen Boll, „ein Liedchen zur Begrüßung. Sagen wir mal, zur Begrüßung des Frühlings.“ Der Ratz, er hob plötzlich die Nase, schnupperte, stellte sich, dieser Mensch, auf die Fußspitzen und sog die Luft ein, und auf einmal kam er, beroch uns Knaben und sprach: „Die Zöglinge“, sprach er, „sie stinken.“ Und nach einem erklärenden Blick zu dem Latrinchen: „Wenn man schon, Lehrer Boll, den Frühling begrüßen will mit einem Liedchen im Grünen – warum denn, wenn ich fragen darf, muß das stattfinden neben dem Latrinchen! Warum nicht, wie es ziemlicher wäre, in Gottes schöner Flur!“ / „Die Knaben“, sprach darauf unser Eugen Boll, „sie sind müde vom Dienste am Geist. Und außerdem haben sie sich, wenn es erlaubt ist, sozusagen, an die Umstände gewöhnt. Wo man sie auch hinstellt, sie singen und begrüßen den Frühling.“ „Aber trotzdem, Lehrer Boll, sollte man nicht suchen die Nähe des Stunks. Denn die Zöglinge, Ehrenwort, könnten Schaden nehmen dabei.“”[Siegfried Lenz: So zärtlich war Suleyken]; ↪ auch Pronomen in “Wort”; Tmesis ↪ Wortzerschneidung in “Selt aber würdig”)