Einleitung

Paradiegesis (+ Ironie)

Es lebte einst in altem Land
ein Dichter namens Hildebrand.
Der war ein Sänger und Rhapsode,
sang von der Liebe und vom Tode.
Er sänge auch, wenn er noch lebte,
vom grünen Panzer, der dir klebte,
auf deiner heldenhaften Brust,
von deiner kecken Kampfeslust
und – gehst du weiterhin bei Rot –
er sänge auch von deinem Tod.


Aber nicht selten lesen wir leider in heimischer Zeitung
grausige Nachrichten: wachsendes Chaos auf unseren Straßen.
Wie ich erst gestern am eigenen Leibe es selber erfuhr,
als auf der Kreuzung ein rasendes Auto mich beinah erwischte,
hätte mich nicht das leuchtende Grün meiner Weste gerettet.

(einleitende Erzählung, Introduktion; wie in der Musik oder im Film soll uns die Einleitung zum Weiterlesen, oder -hören, oder -schauen verführen; oft spielt das Erzählte hier in einer ganz anderen Zeit und behandelt ganz andere Ereignisse als das eigentliche Werk; Ironie ↪ Ironie in “Lyrisch” und Ironie in “Humor”)