Distichomythie
W i l l e.
Schon wieder lauf ich rum mit grünem Hemd.
Und meine Haare sind recht ungekämmt.
H e m d.
Nicht ungekämmt allein, auch ungewaschen!
Hast du denn keinen Kamm in deinen Taschen?
K a m m.
Hier bin ich doch! Was soll denn das Geschrei?
Seht ihr die Ampel nicht da vorn, ihr zwei?
A m p e l.
Halt! Stehngeblieben! Nicht mehr weiter! Stopp!
Auch du mit deinem ungewaschnen Kopp!
W i l l e.
Na hörn’se mal, das ist ja wohl die Höh!
Was schert mich denn dein blödes Rot? Adieu!(geht rüber) A m p e l.
Ich mach dein Hemd und deinen Kopf zunichte:
Du schreibst zur Strafe dreihundert Gedichte!
W i l l e.
Willkommen, oh du Enzyklopädie.
Hier finde ich schon “Distichomythie”.
(ein Zeilenpaar, ein Zeilenpaar [mit Rednerwechsel], es wirkt etwas steifer hier als Zeile gegen Zeile → Stichomythie; → auch Gegenfrage und Retourkutsche in “Dramatisch”; nicht zu verwechseln mit Distichon in “Vers”)