Sarkasmus

Am Sonntag promeniere ich
in edler grüner Wäsche
und quake durch die Menge mich,
der König aller Frösche.

Doch da wird’s rot. Was soll ich tun?
Ich hüpf mal rüber eben.
Ein Auto – paff! Hier lieg ich nun:
Freu mich aufs nächste Leben.

Sarkasmen

der Anfang von Sergei Prokofjews Sarkasmen op. 17

Wolf

(Rolf-Peter Wille)

(bitterer Spott; erste Strophe nur ironisch, die zweite bereits sarkastisch, ↪ auch Mocken und Sarkasmus in “Dramatisch”; der Meister des Sarkasmus ist Shakespeare, besonders im Hamlet: “HAMLET. Ich bitte, spotte meiner nicht, mein Schulfreund; / Du kamst gewiß zu meiner Mutter Hochzeit. / HORATIO. Fürwahr, mein Prinz, sie folgte schnell darauf. / HAMLET. Wirtschaft, Horatio! Wirtschaft! Das Gebackne / Vom Leichenschmaus gab kalte Hochzeitschüsseln.”; nachdem Hamlet den Polonius erstochen hat: “KÖNIG. Nun, Hamlet, wo ist Polonius? / HAMLET. Beim Nachtmahl. / KÖNIG. Beim Nachtmahl? / HAMLET. Nicht wo er speist, sondern wo er gespeist wird. Eine gewisse Reichsversammlung von politischen Würmern hat sich eben an ihn gemacht. So ‘n Wurm ist Euch der einzige Kaiser, was die Tafel betrifft. Wir mästen alle andere Kreaturen, um uns zu mästen; und uns selbst mästen wir für Maden. Der fette König und der magre Bettler sind nur verschiedne Gerichte; zwei Schüsseln, aber für eine Tafel: das ist das Ende vom Liede. / KÖNIG. Ach Gott! ach Gott! […] Wo ist Polonius? / HAMLET. Im Himmel. Schickt hin, um zuzusehn: Wenn Euer Bote ihn da nicht findet, so sucht ihn selbst an dem andern Orte! Aber wahrhaftig, wo Ihr ihn nicht binnen dieses Monats findet, so werdet Ihr ihn wittern, wann Ihr die Treppe zur Galerie hinaufgeht!”)

Polonius

Eugène Delacroix: Hamlet vor der Leiche des Polonius, 1855

[“Der Mann packt mir ‘ne Last auf; / Ich will den Wanst ins nächste Zimmer schleppen. – / Nun, Mutter, gute Nacht! – Der Ratsherr da / Ist jetzt sehr still, geheim und ernst fürwahr, / Der sonst ein schelmischer, alter Schwätzer war. / Kommt, Herr, ich muß mit Euch ein Ende machen. – / Gute Nacht, Mutter!”]