Beschreibende Angabe + Verbesserung

Apposition + Correctio (+ Parenthese)

Ich trug das grüne Hemd, das Polyester -,
da dachte ich an dich, mein Allerbester.
Und gestern an der Ampel da, der roten,
da hinten an dem Platze aller Toten,
der Helden der Nation, der große Platz,
(du hast ihn sicher schon gesehn, mein Schatz),
der Platz wo wir uns trafen, dieser breite -,
da ging ich rüber gestern, nein – ‘s war heute.

(Apposition [Appositio]: Beifügung, beigesetztes Hauptwort, ↪ auch Schmückendes Beiwerk in “Lyrisch” und Schmückender Zusatz in “Pompös”; verrückt ist die folgende Apposition vom Dorfrichter Adam aus Kleists Der zerbrochene Krug: “Geh, Margarete! / Gevatter Küster soll mir seine [Perücke] borgen; / In meine hätt die Katze heute morgen / Gejungt, das Schwein! Sie läge eingesäuet / Mir unterm Bette da, ich weiß nun schon.”; [“das Schwein” ist hier die Apposition und bezieht sich auf “die Katze”, die Adams Perücke angeblich “eingesaut” hat, indem sie darin Junge geboren hat; verrückt ist hier nicht nur, dass Adam die Katze ein Schwein nennt, sondern auch dass er “das Schwein” so weit nach hinten verrückt] ; Correctio [Korrektion]: Berichtigung, Korrektur [“da ging ich rüber gestern, nein – ‘s war heute”]; die “Berichtigung” ist natürlich meist eine beabsichtigte Steigerung, ↪ auch Korrigieren in “Spannung”; Parenthese [Parenthesis]: Einschub [“(du hast ihn sicher schon gesehn, mein Schatz)”]; vergleiche mit ↪ Einschub zwischen Präposition und Objekt in “Selt aber würdig”)

Jannings

Emil Jannings als Dorfrichter Adam in Der zerbrochene Krug, 1937