Accumulatio, Klimax + Antiklimax + Asyndeton + Enargia
Die Kleidung, diese Rüstung, dieser Panzer,
der neue Schnitt, die Mode, diese Farbe,
dies wahre Wunder, diese Augenweide,
dies Grün vom Paradiese, dies Türkis,
dies Kunstwerk, diese Seide, dieses Hemd…,
…dies teure, teure Hemd…,
klebt einem alten, nassen Lappen gleich
– ich zittere, es auszusprechen –
von Schweiß durchtränkt mir an der Haut.Der Himmel dunkel, duster, schauerlich,
droht mit Gewitterschauern, mit Orkan.
Ich gehe, eile, renne, flieg – da hemmt
das Rot von einer Ampel meine Flucht.Sekunden, Stunden, Tage, Ewigkeiten –
es warten Hunde, Menschen, Motorräder,
gewalt’ge Omnibusse, Lastkraftwagen
und stieren auf den Asphalt, starren, glotzen,
Motoren schnarchen, rülpsen, Drachen speien –
– und ich?
Und ich…, verklemmter Knilch…, beknackter Dichter
geh langsam, schreite cool hindurch.
(eine Figur – eine Idee – eine Offenbarung, mein Beispiel parodiert die berühmte “England Rede” von John of Gaunt in Shakespeares Richard II; ↪ Perioden in “Satz”; Accumulatio [Akkumulation]: Anhäufung sinnverwandter Wörter; Klimax (Climax): Accumulatio mit stufenweiser Steigerung [Kleist: “Bin ich ein Pfeil, ein Vogel, ein Gedanke,…?”; Rumpelstilzchen: “Heute back’ ich, morgen brau’ ich, übermorgen hol’ ich der Königin ihr Kind”]; ↪ auch Perioden in “Satz” und Klimax in “Episch”; bei stufenweiser Verminderung ist es der Antiklimax [Anticlimax]; Asyndeton: ohne Konjunktion, ↪ auch Bildsprung in “Lyrisch” und Brachylogie in “Spannung”; Gegenteil ↪ Polysyndeton in “Episch”; Enargia: lebhafte Schilderung)